Zitate zu Klimawandel und Klimaschutz
1 Es wird wärmer
Die Erde hat Fieber - und das Fieber steigt.
Albert 'Al'
Gore, amerikanischer Politiker und Unternehmer
am 10.12.2007 anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises http://www.gutzitiert.de/zitat_autor_albert__al__gore_thema_klimawandel_zitat_23998.html
2 Gas, nicht Glas: Das globale Treibhaus
Wasserdampft ist eine Decke, welche das Pflanzenleben Englands nötiger braucht als die Menschen Kleidung. Wenn man diesen Dampf nur für eine einzige Sommernacht aus der Lufthülle entfernte, würde die Sonne am Morgen über einer Insel im eisernen Griff des Frostes aufgehen.
John Tyndall, Naturforscher, 1820 – 1895, zit. nach Selbstverbrennung, S. 40f
Die Menschen führen ein langfristiges geophysikalisches Experiment einer Art aus, die in der
Vergangenheit nicht möglich gewesen wäre und in der Zukunft nicht wiederholbar sein wird.
Roger Revelle, Otto Suess, Ozeanographen, 1957
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/klimazitate.html
Die Emission von Treibhausgasen ... führt zur globalen Erwärmung in einem Tempo, das zu Anfang signifikant war, dann alarmierend geworden ist und langfristig unerträglich sein wird.
Tony Blair, ehemaliger britischer Premierminister. In Flannery: Wir Wettermacher, S. 277]
Das wissenschaftliche Verständnis des Klimawandels ist heute hinreichend klar, um schnelles Handeln der Staaten zu rechtfertigen.
Joint Science Academies, 2006 - die gemeinsame Erklärung der wissenschaftlichen Akademien der G8-Staaten
3 Wir treiben die Kurve in die Höhe
„Wie ein freigesetzter Flaschengeist erfüllt der Kohlenstoff dem Homo sapiens jeden Energiewunsch und lässt die Überflussgesellschaft entstehen. Doch gleichzeitig erhitzt der rasend aufsteigende Luftkohlenstoff den Globus über alle zuträglichen Maße und wendet sich damit gegen seine Befreier. Ergo geht unsere Zivilisation den Weg in die Selbstverbrennung – aus Gier, aus Dummheit und vor allem aus Versehen. … Immer noch kann sich der Mensch von der fossilen Verführung lossagen und vor dem selbst errichteten Scheiterhaufen kehrtmachen. Wenn Wissen und Wollen umgehend zusammenfinden. Und wenn wir deutlich mehr Glück als Verstand haben.“
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 3
Once above the ground, carbon constantly flows back and forth among vegetation, water, soils and air.“
Larry Lohmann, Klimaaktivist, zit. nach Altvater S. 151
Jedes Kilo Kohle fängt über das Verbrennungsprodukt Kohlendioxid ein Hundertfaches der Wärme, die wir aus ihr gewinnen, in der Atmosphäre ein – es ist längst Zeit für eine Wende in der Energieversorgung.
Carlo Rubbio, Physik-Nobelpreisträger von 1994 in Germamwatch: Die Welt am Scheideweg, S. 103
4 Die Treibhausgase holen sich Verstärkung
„Das Verhalten von Wasserdampf und Bewölkung im Klimasystem ist so teuflisch vertrackt, dass es Wissenschaftler immer wieder in erbitterte Kontroversen und mitunter an den Rand des Wahnsinns treibt. … Man sollte sich vor simplen Zusammenhängen zwischen Wärme, Verdunstung, Wolkenbildung und Treibhauseffekten hüten wie vor schwarzen Mambas.“ Hans-Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 55
5 Weil es wärmer wird, wird es wärmer
Die globale Erwärmung ist so schwerwiegend und so dringlich, weil das große irdische System, Gaia, in einem Teufelskreis positiven Feedbacks gefangen ist. Zusätzliche Wärme aufgrund jedweder Ursache … wird verstärkt, und das hat mehr als nur additive Auswirkungen.
Tim Flannery, australischer Wissenschaftler und Autor in „Wir Wettermacher“ (2006)
6 Geringe Konzentration, große Wirkung
„Noch immer sind viele Details ungeklärt, wichtige Parameter nur grob bestimmt, ja, wesentliche Prozesse weitgehend unverstanden. Aber selbst im Halblicht der heutigen Erkenntnisse zeichnet sich in der Ferne eine Bedrohung ab, die fast allen, die sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen, den Atem stocken lässt: Es ist das Risiko eines unbegrenzten selbst verschuldeten Klimawandels, der die planetarische Umwelt so tiefgreifend umgestalten könnte, wie die Sintflut das Heilige Land.“
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 92f
7 Wir zinken die Wetterwürfel
„Es wird immer wieder die Frage gestellt, inwieweit chaotische Systeme wie das Klima auf menschliche Einflüsse reagieren und ob sie überhaupt berechnet werden können. Am besten vergleicht man den Einfluss des Menschen auf das Klima mit einem gezinkten Würfel.“
Mojib Latif, Klimaforscher. In: Bringen wir das Klima aus dem Takt (2007), S.104.
8 Heiße Zukunft?
Die durch zivilisatorische Anreicherung der atmosphärischen CO2-Konzentration bis Ende des 21. Jahrhunderts provozierte Erwärmung wird bis weit über das Jahr 3000 hinaus nahezu ungeschwächt fortbestehen.
S. Solomon, Klimaforscher, zit. nach Hans Joachim Schellhuber, Selbstverbrennung (2015), S. 346
Wir haben die gesamte natürliche Welt zu unserem Labor gemacht, aber das Experiment ist aus Versehen losgegangen und daher nicht so angelegt, leicht zu entziffernde Ergebnisse zu bringen … Es gibt beunruhigende Anzeichen, dass … die Modelle die Klimafolgen der Treibhausgasanhäufung eher unter- als überschätzen.
Lee Kump, NASA, in Flannery: Wir Wettermacher (2006), S. 179
Wer jetzt noch nicht wach ist, der muss sich fragen, was denn eigentlich passieren muss, damit man den Ernst der Lage erkennt.
Der frühere Chef des UN-Umweltprogramms und ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer in der Stuttgarter Zeitung vom 3. Feb. 2007
9 Welches Klima bekommt Deutschland?
Viele Menschen glauben, dass die Bedrohung durch den globalen Klimawandel eine theoretische Möglichkeit ist, die sich aus unsicheren Modellrechnungen ergibt. Gegenüber solchen Modellrechnungen haben sie ein verständliches Misstrauen […]. Manch einer glaubt gar, wenn die Computermodelle fehlerhaft sind, dann gibt es vielleicht gar keinen Grund zur Sorge über den Klimawandel. Dies trifft jedoch nicht zu. Die wesentlichen Folgerungen über den Klimawandel beruhen auf Messdaten und elementarem physikalischen Verständnis. Modelle sind wichtig und erlauben es, viele Aspekte des Klimawandels detailliert durchzurechnen. Doch auch wenn es gar keine Klimamodelle gäbe, würden die Klimatologen vor dem anthropogenen Klimawandel warnen.
Stefan Rahmstorf und Hans Joachim Schellnhuber, Klimatologen, in Rahmstorf / Schellnhuber: Der Klimawandel (2006 / 2012)
10 Wasser: Mal zu viel, mal zu wenig
„Solche Naturgewalten sind nicht beherrschbar.“
Frank Harsch, Bürgermeister von Braunsbach/ Baden-Württemberg, nach der Sturzflut vom 29.05.2016
Die Wälder gehen den Menschen voran, die Wüsten folgen ihnen.
Franciose Renè Chateaubriant, 1768-1848 http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_natur_klima.html
Vielleicht maskieren die geglätteten mittleren Erwärmungsprojektionen der Klimamodelle […] nur wilde Extremereignisse, für die kein Bauer planen und die kein Bauer bewältigen kann.
George Monbiot, britischer Journalist, in: Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015) S. 430
„Wer überhaupt kein Wasser erhält, verdurstet! Wer zu wenig Wasser für den Wasserbau hat, verhungert. Doch wer nur Zugang zu schlechtem Wasser hat, wird krank, oft todkrank.“
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015) S. 430
Der Treibhauseffekt gefährdet die Entwicklungschancen für Milliarden von Menschen in den ärmsten Ländern der Welt.
Kirutha Kibwana, ehemaliger kenianischer Umweltminister
http://file1.npage.de/001190/49/download/zitatezumklimawandel.pdf
11 Wird es stürmischer?
„Wissenschaftlich recht windig sind hingegen immer noch die Erkenntnisse beim Thema Stürme.“
Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Selbstverbrennung (2015), S. 138
„Die Eisdecke der beobachteten Gletscher nimmt derzeit jedes Jahr zwischen einem halben und einen Meter ab – dies ist zwei bis dreimal mehr als der entsprechende Durchschnitt im 20. Jahrhundert.“
Michael Zemp, Direktor des World Glacier Monitorung Service an der Uni Zürich in http://www.geo.uzh.ch/geoc01/news_archive/fileadmin/files/content/news_and_events/Zemp_SonntagsZeitung.pdf
„Wenn das Wasser zur Neige geht, beginnen die Kämpfe. Zunächst zwischen Nachbarn, dann zwischen Stadtvierteln. Am Ende wird daraus ein Krieg – ums Wasser.“
General a. D. Luis Palomino Rodriguez, ehemaliger Offizier der peruanischen Armee in: Claus Kleber: Spielball Erde (2014), S. 61
„Die Polarregion ist unser Frühwarnsystem, dort zeigen sich Klimaeffekte zuerst.“
Lars Kaleschke, Uni Hamburg in: Süddeutsche Zeitung, 29.12.2012
"Für jede Tonne CO2, die irgendjemand freisetzt, schwindet das Arktische Sommermeereis um 3 m²"
Klimaforscher Dirk Notz, Max-Planch-Institut für Meteorologie, Hamburg
„Der Verlust des westantarktischen Eisschildes wäre wahrscheinlich die erste desaströse Folge der weiteren Nutzung fossiler Brennstoffe.“
John Mercer, US-Klimaforscher, 1978, zitiert nach Stefan Rahmstorf in Zeozwei 04/2024, S. 16
„An manchen Stellen reicht es, wenn wärmeres Ozeanwasser nur ein Stück Eis am Rand wegschmilzt – dann ist dort gleichsam der Korken aus der Flasche, und das Eis strömt langsam, aber unaufhaltsam in den Ozean.“
Anders Levermann in Zeozwei 04/2016, S. 14
„Seit dem Frühjahr 2014 wissen wir: Der westantarktische Eisschild ist höchstwahrscheinlich instabil geworden und damit gewissermaßen im freien Fall. … Damit sind mehrere Meter Meeresspiegelanstieg und der Untergang von Küstenstädten und ganzen Inselstaaten vorprogrammiert und praktisch unausweichlich geworden. … Sind die Zeitungen voll von Berichten und Analysen? Brummen die Talkshows mit Debatten wie man mit dieser Situation am besten umgeht und wie verhindert werden kann, dass weitere Kipppunkte des Klimasystems überschritten werden?“ Stefan Rahmstorf in Zeozwei 04/2014, S.17
14 Die Zukunft des Golfstroms
Generell habe ich die Sorge, dass es unumkehrbare und gegebenenfalls sehr abrupte Änderungen geben kann. Das zeigt auch die Vergangenheit. Die Ozeanzirkulation ist eine empfindliche Stelle im Klimasystem.
Gerrit Lohmann, Ozeanforscher am Alfred-Wegener Institut Bremerhaven
http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/22563-der-golfstrom-als-zeitbombe
Aus wissenschaftlicher Sicht deutet nichts auf eine kurz bevorstehende drastische Strömungsänderung hin, ein solches Szenario muss als sehr unwahrscheinlich gelten. Auf längere Sicht und bei starker weiterer Klimaerwärmung – etwa ab der Mitte dieses Jahrhunderts – kann dies jedoch zu einer ernsthaften Gefahr werden.
Stefan Rahmstorf in Rahmstorf / Schellnhuber: Klimawandel (2012), S. 67
15 Stirbt der Eisbär aus?
„Meereis hat den Eisbären zu dem gemacht, was er ist. Und ohne dieses Eis wird er aufhören zu existieren.“ Michael Engelhard, Eisbärenkenner. In: Zeit, 08.12.2016, S. 38: „Er will doch nur fressen“
Wenn das Klima sich wie prognostiziert erwärmt und das Meereis schwindet, werden Eisbären bis zur Mitte des Jahrhunderts aus den südlichen Teilen ihres Lebensraumes weitgehend verschwinden. Mag sein, dass sie im hohen Norden auf den kanadischen Arktis-Inseln und im nördlichen Grönland für die absehbare Zukunft überleben; aber langfristig ist ihr Bestand – mit einer stark reduzierten Weltpopulation in einem Rest ihres einstigen Siedlungsgebiets – unsicher.
Ian Stirling und Andrew Derocher, Biologen von der University of Alberta in Kanada https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-zahl-der-eisbaeren-nimmt-trotz-klimawandel-zu
16 Der Meeresspiegel steigt
Der Anstieg des Meeresspiegels wird langfristig eine der schwerwiegendsten Folgen der globalen Erwärmung sein.
Stefan Rahmstorf, Klimawissenschaftler. http://scilogs.spektrum.de/klimalounge/meeresspiegel-das-erwarten-die-experten/
„Es gehört zu den tragischsten Aspekten des Klimawandels, dass er von den großen Industriestaaten ausgeht – aber als Erstes die daran unschuldigen Inselstaaten des Pazifiks in eine ausweglose Situation bringt.“
Claus Kleber, Nachrichtenmoderator und Autor. In: Spielball Erde (2014), S. 106
„Wann in der Geschichte mussten wir darüber entscheiden, ganze Länder verschwinden zu lassen?“
Ein Vertreter Tuvalus im Namen von 43 Inselstaaten auf der UN-Klimakonferenz von Nairobi 2006. http://germanwatch.org/de/download/10640.pdf
„Wir wollen doch nur überleben!“
Joseph Aitaro, Koordinator für Klimawandel im Südseestaat Palau
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/zweiter-anlauf-gegen-den-klimawandel-11882452.html
„So wie wir uns heute noch nach zweitausend Jahren an die Kulturleistungen der Antike erinnern, so werden kommende Generationen an uns denken – als diejenigen, die den Anstieg der Weltmeere ausgelöst haben.“
Klimaforscher Andreas Levermann. In zeozwei 04/2016
„Für uns ist der Klimawandel keine ferne oder abstrakte Bedrohung, sondern eine unmittelbare Gefahr für unser Überleben. (…)
Tatsache ist, dass wir mit den Gesetzen der Physik nicht verhandeln können. (…)
Bei zwei Grad Temperaturanstieg verlieren wir die Korallenriffe.
Bei zwei Grad Temperaturanstieg bringen wir Grönland zum Schmelzen.
Bei zwei Grad Temperaturanstieg wird mein Land nicht überleben.
Das kann ich als Präsident nicht hinnehmen. Das kann ich als Mensch nicht hinnehmen. (…)
Der ehemalige Präsident der Malediven Mohamed Nasheed zum Meeresspiegelanstieg. Bereits am 09.11.2009 hat der damalige Präsident der Malediven Mohamed Nasheed auf einer Unterwasserkonferenz in eindringlichen Worten vor dem Klimawandel gewarnt. Der Anstieg des Meeresspiegels wird das überwiegend nicht mehr als 1 m, maximal 2,4 m aus dem Meer ragendes Land aus 19 Inselgruppen mit 1196 Inseln und einer Bevölkerung von 400.000 Menschen https://de.wikipedia.org/wiki/Malediven voraussichtlich besonders stark treffen, auch wenn der Meeresspiegel dort in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund lokaler Sondereffekte sogar leicht gesunken ist. Rahmstorf/Schellnhuber: Klimawandel (2012), S. 64
17 Die Zukunft der Korallen
Das ist die ausgedehnteste und am längsten dauernde Korallenbleiche, die weltweit jemals aufgetreten ist. Mehr als ein Drittel der weltweiten Korallenriffe sind betroffen. Mark Eakin, Korallenexperte der US-amerikanischen NOAA im Jahr 2016 http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/22396-jahresrueckblick-2016
Wir überflogen 4.000 km der unberührtesten Teile des Great Barrier Reef und haben nur vier intakte Korallenriffe gesehen, es gab nur vier Riffe, die keine Korallenbleiche aufwiesen.
Meeresbiologe Terry Hughes, James-Cook-University in Townsville, Australien http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/22396-jahresrueckblick-2016
Das Great Barrier Reef bleibt das am besten gemanagte Meeres-Ökosystem der Welt.
Umweltminister Greg Hunt im März 2015 vor der großen Korallenbleiche 2016. „Wird das Great Barrier Reef endlich geschützt?“ (dpa-Meldung ohne Autor) in: Südwestpresse NWZ, 29.05.2015.
Jeder Anstieg von mehr als 1,5°C Wassertemperatur bedeutet, dass die Riffe noch stärker zerstört werden. Bei plus zwei Grad werden wir ein verbreitetes globales Massensterben erleben. Geht die Erwärmung klar über 2 Grad hinaus, heißt es für das Great Barrier Reef und viele andere Warmwasser-Korallenriffe in der ganzen Welt: Game over.
Ove Hoegh-Guldberg, Riffexperte. In: Zeit: 19.11.2015
Insofern sind die kalkbildenden Einzeller in höchstem Maße ‚systemrelevant‘, sie genießen aber deutlich geringere politische Beachtung als zum Beispiel Investitionsbanken.
Hans Joachim Schellnhuber, Klimawissenschaftler, in: Selbstverbrennung (2015), S. 155
Für die Rettung vieler Korallenriffe ist es leider bereits zu spät, die Meere haben sich schon zu stark erwärmt.
Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf http://scilogs.spektrum.de/klimalounge/koennen-wir-die-globale-erwaermung-rechtzeitig-stoppen/
Die Bleiche war die umfassendste, längste und schlimmste, die je verzeichnet wurde.
Mark
Eakin, Koordinator des Programms zur Korallenbeobachtung bei der US-Behörde NOAA zur Korallenbleiche
der Jahre 2015-2017. http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/23295-forscher-sehen-ende-der-korallenbleiche
18 „Kuckuck, Kuckuck“, rief’s aus dem Wald
„Auf allen Organisationsstufen des Lebens, vom Biomolekül bis zur Biosphäre, findet man Reaktionen auf klimatische Veränderungen.“
Stefan Klotz und Joseph Settele in Rahmstorf / Schellnhuber: Klimawandel (2012), S. 152
„Fest steht, dass bereits jetzt schon die Auswirkungen des Klimawandels in einer bislang so nicht vorhersehbaren Geschwindigkeit zu Veränderungen in Flora und Fauna und damit ganzer Lebensgemeinschaften geführt haben.“
Karin Blessing, Umweltakademie Baden-Württemberg https://idw-online.de/de/news661979
„Eine seriöse Vorhersage darüber, wohin sich die kunterbunte und tausendgestaltige Lebenswelt unseres Planeten bei einer globalen Erwärmung von 2, 3 oder x °C entwickeln wird, ist schlichtweg unmöglich!“
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 401
19 Krank durch Klimawandel?
„Der Klimawandel ist die größte Bedrohung der Weltgesundheit im 21. Jahrhundert“
Aus einem Übersichtsartikel weltweit führender Experten zu Fragen von Klimawandel und Gesundheit, zitiert nach Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 395
„Globalisierung und Klimaerwärmung machen es immer wahrscheinlicher, dass gefährliche Viren nach Deutschland eingeschleppt werden und sich festsetzen.“
Helge Kampen, Friedrich-löffler-Institut in Bild der Wissenschaft 7/2017, S. 20
20 Wenn der Klimawandel ins Galoppieren kommt!
Die Verbrennung fossiler Energieträger hat die Treibhausgase in der Atmosphäre auf ein beispielloses Niveau getrieben. Wir nähern uns beim Klima gefährlichen Kipp-Punkten, die, einmal überschritten, zu abrupten und unumkehrbaren Veränderungen im Erdsystem führen können. Das macht die Herausforderung so einzigartig: Mit dem Klima kann man um keinen Aufschub verhandeln.
Horst Köhler, deutscher Bundespräsident von 2004 bis 2010. Zeit, 15.12.2016
Wir können so weitermachen wie bisher, doch dann begeben wir uns schon Mitte dieses Jahrhunderts in eine biophysikalische Zwangsjacke der Natur mit möglicherweise katastrophalen politischen Verwicklungen.
Klaus Weigandt, ehem. Vorstandschef des Metro-Konzerns
Es lohnt sich, um jedes Grad, ja, jedes Zehntel Grad vermiedene Temperaturerhöhung zu kämpfen.
Hans-Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung in Germanwatch: Die Welt am Scheideweg, S. 123.
Das Klima ist kein träges Faultier, sondern gleicht eher einem wilden Biest.
Wallace Broker, amerikanischer Klimatologe, in Germanwatch: Die Welt am Scheideweg, S. 40
Der Tag rückt näher, an dem der Klimawandel jeder Kontrolle entgleitet. Es ist Zeit für eine Revolution des politischen Handelns.
Jaques Chirac, ehem. französicher Staatspräsident, zitiert nach Stuttgarter Zeitung, 3.2.2007
Im Kern meint Risikogesellschaft, dass unsere Gesellschaft jene Katastrophen in dem Maße selbst hervorbringt, wie es ihr gelingt, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt zu steigern. Dem Drang nach besseren Lebensbedingungen stehen
ungewollte Folgeschäden gegenüber, die aus diesen Verbesserungen herrühren.
Ulrich Beck in der Stuttgarter Zeitung vom 8.5.07
Geo-Ingenieure als Klimaklempner?
Wenn es nicht zu erheblichen Senkungen der Treibhausgasemissionen kommt und die Temperaturen rasch steigen, dann ist Klimaengineering […] die einzige Option, die bleibt, um die Temperaturanstieg rasch zu drosseln und anderen klimatischen Folgen entgegenzuwirken.“
Atmosphärenchemiker und Nobelpreisträger Paul Crutzen 2006, zitiert nach: Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima. S. 319
Wenn wir auf eine globale Krise, die durch unsere Verschmutzung verursacht wurde, mit noch mehr Verschmutzung reagieren – und den Dreck in der unteren Atmosphäre durch eine andere Sorte Dreck, die wir in die Stratosphäre pumpen, bekämpfen wollen -, dann könnte sich das Geo-Engineering als hochgefährlich erweisen […]. Es kann dazu führen, dass die Erde in einer Weise außer Rand und Band gerät, die wir uns nicht vorstellen können.
Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014), S. 325
Geo-Engineering bietet für nur wenige Milliarden Dollar pro Jahr eine vielversprechende Antwort auf die Sorge wegen der Erderwärmung
Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des US-Repräsentantenhauses, 2008. Zit. nach: Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014). S. 312
Gebt mir einen halben Tanker mit Eisen und ich erzeuge euch damit die nächste Eiszeit!
John Martin, amerikanischer Ozeanograph, zit. nach Hans-Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 587
Wir erkennen arrogante Ahnungslosigkeit durch ihre Bereitschaft, in zu großem Maßstab zu arbeiten und daher zu viel aufs Spiel zu setzen.
Wendell Berry, amerikanischer Philosoph, Farmer und Dichter, zit. nach Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014). S. 326
Die Hauptsorge angesichts von Geo-Engineering-Rezepten gegen die globale Erwärmung ist, dass das Heilmittel schlimmer sein könnte als die Krankheit.
Trenberth und Dai, Verfasser einer Studie über die Wirkung des Ausbruchs des Pinatubo, zit. nach: Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014), S. 325
Die Lösung für die globale Erwärmung besteht nicht darin, die Welt zu reparieren, sondern uns selbst.
Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014), S. 339
Es besteht kein Zweifel, dass einige Freunde des Geo-Engineerings diese Technologien nicht als Notbrücke sehen, die von den fossilen Brennstoffen wegführt, sondern als Mittel, um so lange wie möglich an der fossilen Raserei festzuhalten.
Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014), S. 342
Für die Fossilkonzerne und ihre gut bezahlten Fürsprecher ist alles besser als die Regulierung von ExxonMobil, und sei es die Regulierung der Sonne.
Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima (2014), S. 344
23 Ausweg Anpassung an den Klimawandel?
Die möglichst weitgehende Verringerung der Klimaanfälligkeit wird als Anpassung bezeichnet.
Stefan Rahmstorf, Hans-Joachim Schellnhuber. In: Der Klimawandel (2012), S. 92.
Anpassungen an den Klimawandel sind Initiativen und Maßnahmen, um die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern.
Weltklimarat IPCC, 4. Sachstandsbericht, 2007: Klimaänderung: Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger.
24 Ausweg Klimaschutz: Wer muss wie viel reduzieren?
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und
drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.
Konfuzius http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_natur_klima.html
Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.
Philosoph Hans Jonas 1979: „Prinzip Verantwortung“
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Nicholas Klein, US-Gewerkschafter, 1918; fälschlicherweise Mahatma Ghandi zugeschrieben
Das Zwei-Grad-Ziel, von dem in internationalen Verhandlungen gesprochen wird, führt langfristig in die Katastrophe
James Hansen, Klimaforscher der NASA
„Ich habe allmählich das Gefühl, dass wir darüber verhandeln, wer leben und wer sterben soll.“
Mary Ann Lucille Sering, Chefin der philippinischen Climate Change Comission 2013, zit. nach: Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima. S. 336.
„Wollen wir tatsächlich künftige Generationen in eine Welt tödlicher Dürren, überfluteter Küstenstädte und schwindender biologischer Vielfalt entlassen?“
Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär [Selbstverbrennung, S. 131]
Entweder wir dekarbonisieren in den nächsten Dekaden die komplette Weltwirtschaft oder wir können alle Vorstellungen über eine Klimastabilisierung auf einem beherrschbaren Niveau vergessen.
Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung in Südwestpresse, 04.02.2017
Wir brauchen eine weltweite Massenbewegung für den Klimaschutz!
Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank, zit. nach Hans Joachim Schellnhuber, Selbstverbrennung (2015), S. 131
Wenn wir nicht sofort aufhören, werden wir das Leben unserer Nachkommen wirklich ruinieren. Selbst wenn wir bloß noch weitere 40 oder 50 Jahre herumpfuschen, werden sie absolut keine Chance mehr haben und in die Steinzeit zurückgeworfen. Menschen wird es noch geben. Aber die Zivilisation wird verschwunden sein.
James Lovelock, britischer Wissenschaftler, in Flannery: Wir Wettermacher (2006), S. 231
Ich glaube, die meisten Menschen wollen nicht auf Kosten ihrer Kinder und Enkel leben. Das ist ein universaler Wert aller menschlicher Gemeinschaften.
Jakob von Uexküll in Stern 12/2007
Musik hat die Kraft verloren, Dinge zu beeinflussen. Jetzt ist die Zeit der Wissenschaften, der Theorien, wie die Erde gerettet werden kann – und der entsprechenden Taten.
Rockmusiker Neil Young in den Stuttgarter Nachrichten, 21.2.08
Bei den aktuellen Klimaverhandlungen geht es um die Wahl zwischen Menschenrechten und Wohlstandsrechten.
Wolfgang Sachs
25 Mit Luft handeln oder mit Steuern steuern?
Das deutsche Steuersystem lenkt in die falsche Richtung und umweltschädliche Subventionen konterkarieren nachhaltiges Handeln.
Hans Eichel, Bundesminister a. D. und Beiratsvorsitzender des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), April 2017 http://www.nachhaltige-finanzreform.de/fileadmin/user_upload/2017-04-27-PM-Initiative-Nachhaltige-Finanzreform.pdf
Die Preise müssen die ökologische Wahrheit sagen!
Ernst Ulrich von Weizsäcker http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/klimazitate.html
Wir brauchen deshalb jetzt endlich einen wirksamen Preis auf CO2, und zwar entweder durch eine Steuer oder einen Emissionshandel, der funktioniert. Er würde ein globales Wettrennen auslösen in den Laboren und Denkfabriken der Unternehmen und Universitäten, um die besten Lösungen für eine klimaneutrale Ökonomie zu entwickeln.
Horst Köhler, deutscher Bundespräsident von 2004 bis 2010. http://www.horstkoehler.de/wp-content/uploads/2016/12/Die-gro%C3%9Fe-Transformation-in-Zeiten-des-Unbehagens-Horst-K%C3%B6hler-2016-3.pdf
Die Antwort auf die Frage „Wie viel sollte CO2 kosten?“ lautet: „So viel, dass die fossilen Vorkommen, mit denen wir die Zwei-Grad-Marke überschreiten würden, nicht angetastet werden.“
Bill Mckibben, Us-amerikanischer Klimaaktivist
https://gofossilfree.org/de/wp-content/uploads/sites/9/2014/07/greenpeace-magazin_-Klima-Wer-die-Erde-aufheizt.pdf
Ein ganz wichtiger Hebel, um den Wandel zu beschleunigen, ist das Einpreisen von externen Kosten in Produkte oder Produktionsprozesse. Unternehmen
machen ansonsten ihre Gewinne auf Kosten des Gemeinwohls und der Natur – denn die Kosten werden letztlich vom Steuerzahler getragen.
Achim Steiner, November 2014 http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
In an atmosphere of privatisation they privatised the atmosphere.
Durban-Erklärung afrikanischer Nichtregierungsorganisationen zum Kyoto-Abkommen, zit. nach Elmar Altvater: „Kohlenstoffzyklus und Kapitalkreislauf – eine ‚Tragödie der Atmosphäre‘. In: Altvater/Baumgärtner (Hg.): Ablasshandel gegen den Klimawandel? (2008), S. 160
Die Bundesregierung hatte eine Welt erschaffen, in der die [Kraftwerks-] Betreiber leben konnten, als gäbe es keinen Emissionshandel. […] Der Emissionshandel als Klimaschutzinstrument ist in seiner bisherigen Ausgestaltung gescheitert.
Bernd Brouns, Uwe Witt: Klimaschutz als Gelddruckmaschine. In: Altvater/Baumgärtner (Hg.): Ablasshandel gegen den Klimawandel?( 2008), S. 71, 83.
Der europäische Markt für Emissionsrechtezertifikate muss dringend repariert werden.
Patrick Graichen, Agora Energiewende, November 2014
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
26 Mehr Energieeffizienz: Das Beispiel Licht
Kaum irgendwo sind Fortschritte bei der Erhöhung der Energieeffizienz so sichtbar wie bei der Beleuchtung.
Dieter Bareis
27 Was bringt es, Energie effizient zu nutzen?
Die umweltfreundlichste und sicherste Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht wird.
Sigmar Gabriel, damals Bundesumweltminister, 2006 http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
„Anzunehmen, dass die wirtschaftliche Nutzung von Brennstoffen mit einem geringeren Verbrauch einhergeht, ist eine völlige Begriffsverwirrung. Das genaue Gegenteil ist der Fall.“ William Stanley Jevons, 1865 https://de.wikipedia.org/wiki/Rebound_%28%C3%96konomie%29
28 Intelligent wohnen
Längst ist der Schritt getan vom Experiment zur Markreife, längst ist der Plusenergiestandard wirtschaftlicher als das konventionelle Gebäude.
Längst ist der Schritt getan vom Einzelhaus zur ganzen Plusenergiesiedlung. Gehen wir weiter. Zu Plusenergiestädten, Plusenergieregionen, zu einer Welt der Plusenergie. Zu Gesamtkonzepten
regenerativer Vollversorgung. Zu intelligenter E-Mobilität, mit dem Hausdach als Tankstelle. Wo Verbrauch ist, soll Produktion werden. Häuser zu Kraftwerken!
Rolf Disch, Architekt in Plusenergie: Das Manifest. http://www.plusenergiehaus.de/files/pdf/11_PLUSENERGIE_EIN_MANIFEST_6.pdf
Es gibt Zeiten für den Eifelturm und solche für Wärmedämmung.
[Richard David Precht in: Immer mehr ist immer weniger, Verändert Euch! 2011]
„Unsere ungeheuer produktive Wirtschaft verlangt, dass wir den Konsum zu unserem Lebensstil und den Kauf und die Nutzung von Gütern zu einem Ritual machen, dass wir unsere spirituelle Befriedigung und die Erfüllung unseres Selbst im Konsum suchen.“
Victor Lebov, amerikanischer Marketing-Experte in den 50er Jahren, zit. nach Harald Welzer: Selbst Denken (2013), S. 47.
„Dem Überflüssigen nachlaufen, heißt das Wesentliche verpassen.
Jules Saliége (1870 - 1956), französischer Theologe https://www.aphorismen.de/zitat/68795
30 Sollen wir jetzt alle vegan leben?
Unsere Klimaschutzziele werden wir nur erreichen, wenn wir auch über unser Konsumverhalten nachdenken. Das macht auch vor liebgewonnenen Gewohnheiten nicht halt: Die Produktion tierischer Produkte, allen voran Fleisch, belastet die Umwelt in hohem Maße – durch Ressourcen- und Flächenverbrauch, aber auch Nitratbelastung von Böden und Gewässern und hohe Treibhausgasemissionen. Die gute Nachricht: Wer einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, hat durch eine bewusste Ernährung gute Möglichkeiten.
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts https://www.umweltbundesamt.de/presse/presseinformationen/ernaehrung-der-deutschen-belastet-das-klima
31 Über den Wolken grenzenlose Freiheit?
"Also es ist egal wohin, je weiter, desto mehr Meilen gibt's eh. …. Man beruhigt sein Gewissen immer selber, indem man sagt: 'Auch wenn ich nicht hier sitze, der Flieger würde trotzdem fliegen. Der fliegt nicht nur, weil ich hier drin bin.'“
Vielflieger Hardy
„Würden Flugreisen – die bekanntlich den maximalen Klimaschaden verursachen, den ein einzelnes Individuum auf legale Weise erzeugen kann – entsprechend ihrer tatsächlichen Kosten besteuert, könnte wohl nur noch ein sehr kleiner Personenkreis fliegen.“
Niko Paech: Befreiung vom Überfluss (2013), S. 21
„In allen Bildungseinrichtungen trainieren wir junge Menschen Praktiken des Überflusses und einer globalen Mobilität an, die ökologisch ruinöser sind als alles, was vorherige Generationen sich jemals erlauben konnten.“
Niko Paech: Befreiung vom Überfluss (2013), S. 138
Wenn der Trend so weitergeht, wird allein der internationale Flugverkehr im Jahr 2060 mehr Emissionen freisetzen, als die ganze Welt noch ausstoßen darf – will sie unter ihrem Zwei-Grad-Limit bleiben.
Germanwatch: Die Welt am Scheideweg, S. 184
Wenn Sie fliegen, zerstören Sie das Leben anderer Menschen.
George Monbiot, Hitze - Wie wir verhindern, dass die Erde sich weiter aufheizt und unbewohnbar wird, 2006
Der Passagierverkehr wird sich alle 15 Jahre verdoppeln, aber wir können nicht so viele Flughäfen bauen.
John Leahy, Airbus-Verkaufschef, als Begründung, weshalb er in Zukunft größere Flugzeuge erwartet. In: Stuttgarter Zeitung, 10.06.2015
32 Grüne Welle für Autos?
Die Klimagasemissionen des Verkehrs [in Deutschland] liegen mittlerweile 2 Millionen Tonnen über dem Wert von 1990. Wenn sich im Verkehrssektor nicht bald etwas bewegt, werden wir unsere Klimaschutzziele verfehlen. Die Effizienzsteigerungen bei Fahrzeugen sind durch das Verkehrswachstum auf der Straße verpufft
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts, 2017.
Eigentlich dürften SUVs nur für Bauern und Jäger erlaubt sein
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Thema Ressourceneffizienz beim Treffen der G20-Staaten 2013.
Aber während die Chinesen an Innovationen tüftelten und deutliche staatliche Vorgaben für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor vorbereiteten, bastelten einige deutsch Autobauer an innovativer Manipulationssoftware und setzten sich mit aller Kraft dafür ein, die Umwelt-Vorgaben zu verwässern.
Horst Köhler, deutscher Bundespräsident von 2004 bis 2010. http://www.horstkoehler.de/wp-content/uploads/2016/12/Die-gro%C3%9Fe-Transformation-in-Zeiten-des-Unbehagens-Horst-K%C3%B6hler-2016-3.pdf
In einem Land, in dem ein so großer Teil der Wirtschaft von der Automobilindustrie abhängt, ist die Schwelle viel höher, irgendwas zu unternehmen, das diese Industrie Geld kostet oder ihr in irgendeiner Weise Schaden könnte.
Mary Nichols, Leiterin der kalifornischen Umweltbehörde Carb. In: Zeit, 23.03.2017
33 Auto-mobil ohne Auto
Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad.
Adam Opel, Deutscher Fahrrad- und Automobilhersteller, Gründer der Firma Opel (1837-1895), baute ab 1886 Fahrräder, in den 1920er Jahren größter Fahrradhersteller der Welt
http://www.bikecitizens.net/de/gedanken-von-beruhmten-personlickeiten-ubers-fahrrad/
Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.
John F. Kennedy, 35. Präsident der USA (1917-1963)
http://www.bikecitizens.net/de/gedanken-von-beruhmten-personlickeiten-ubers-fahrrad/
Beim Radfahren lernt man ein Land am besten kennen, weil man dessen Hügel empor schwitzt
und sie dann wieder hinuntersaust.
Ernest Hemingway, US-amerikanischen Schriftsteller, 1899 –
1961 http://www.einfachbewusst.de/2014/12/fahrrad-zitate/
Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.
Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955, über die Relativitätstheorie
http://www.einfachbewusst.de/2014/12/fahrrad-zitate/
„Beim Fahrradfahren geht es um Bewegung und Freiheit, auf dem Fahrrad fühlt man sich ungebunden, ja fast autonom.“
Ralf Hütter, deutscher Musiker und Gründungsmitglieder von Kraftwerk, *1946 http://www.einfachbewusst.de/2014/12/fahrrad-zitate/
Radfahren ist ein großer Teil der Zukunft. Es läuft etwas falsch in einer Gesellschaft, die mit dem Auto zum Training ins Fitnessstudio fährt.“
Bill Nye, US-amerikanischer Wissenschaftler und Fernsehmoderator, *1955 http://www.einfachbewusst.de/2014/12/fahrrad-zitate/
„Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft“
„Wo alles zu viel fährt, geht alles schlecht“
„So wie man im Wagen sitzt, hat man sich zugleich einige Grade von der ursprünglichen Humanität entfernt.“
Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802
Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen.
Jean-Jacques Rousseau, französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph, 1712 – 1778 http://www.einfachbewusst.de/2013/07/wander-zitate/
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832 http://www.einfachbewusst.de/2013/07/wander-zitate/
Viel wandern macht bewandert.
Otto Kimmig, deutscher Philologe und Aphoristiker, 1858 – 1913 http://www.einfachbewusst.de/2013/07/wander-zitate/
Dieses lockere Steigen miteinander, wo jeder seinen eigenen Schritt geht und seinen eigenen Gedanken nachhängt, und wo man dennoch aufeinander achtgibt, ist für mich eine herrlich erholsame Verbindung von Ich-Sein und Miteinander-Sein.
Ulrich Aufmuth, deutscher Psychologe, Soziologe und Autor, *1947 http://www.einfachbewusst.de/2013/07/wander-zitate/
Wandern ist kinderleicht. Es ist allen zugänglich – jung, alt, arm, reich, männlich, weiblich. Einen persönlichen Stil bildet jeder Wanderer, jede Wanderin von selbst aus. Einfach losgehen. Entscheidend ist nicht das Logo an der Jacke. Offen sein, durchlässig werden für die Einflüsse von Natur und Landschaft und nicht zuletzt für die innere Stimme. Unterwegs die Pforten der Wahrnehmung möglichst weit öffnen. Für die Blickachsen, Duftfelder, Klangräume, in die man eintaucht. Unsere Sinne, die im urbanen Alltag verkümmern, wieder schärfen – darauf kommt es an. Strapazen und die Bereitschaft, manchmal bis an die eigenen Grenzen zu gehen, gehören durchaus dazu. Essenz des Wanderns ist das Erlebnis von Freiheit: Ich verfüge souverän über Raum und Zeit.“
Ulrich Grober, deutscher Journalist und Autor, *1949
Auch wenn der Kalte Krieg noch längst nicht Geschichte ist, stellen heute Fabrikschlote und Autoauspuffe eine größere Bedrohung für unsere Zivilisation dar als Wasserstoffbomben.
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 299
If you are in a deep hole, stop digging. (Wenn du in einem tiefen Loch bist, höre auf, zu graben.)
Amerikanische Redewendung in: Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 26
„Heute wäre es notwendig, dass der allergrößte Teil der fossilen Energie, die die Unternehmen verbrauchen wollen, überhaupt nicht gefördert wird – bloß das Tempo des Verbrauchs ein wenig zu verlangsamen genügt nicht.“
Bill Mckibben, Us-amerikanischer Klimaaktivist https://gofossilfree.org/de/wp-content/uploads/sites/9/2014/07/greenpeace-magazin_-Klima-Wer-die-Erde-aufheizt.pdf
Die inzwischen unbestritten schädliche Emission von Treibhausgasen folgt individuell wie einzelwirtschaftlich rationalen Entscheidungen ‚am Standort‘. Die fossilen Energieträger werden als Input des Produktionsprozesses genutzt. […] Doch das Ergebnis, nämlich die Treibhausgasemissionen als Output am Ende der Energiekette, und daher die Verwandlung der Erde in ein Treibhaus, stellt eine monströse globale Irrationalität dar. Wir haben es also mit dem geradezu klassischen Entwurf einer Tragödie, in diesem Fall der Atmosphäre, zu tun: Mit besten Absichten und gänzlich rational vorgehend kommt ein nicht gewolltes und irrationales Ergebnis heraus.“
Elmar Altvater in: Ablasshandel gegen den Klimawandel (2008), S. 149 f.
„Die Fossile-Energien-Industrie ist ein Schurken-Verein, rücksichtslos wie keine andere Macht auf Erden. Sie ist der Hauptfeind für das Überleben der Menschheit.“
Bill Mckibben, Us-amerikanischer Klimaaktivist
https://gofossilfree.org/de/wp-content/uploads/sites/9/2014/07/greenpeace-magazin_-Klima-Wer-die-Erde-aufheizt.pdf
Es ist keine nachhaltige Politik, wenn umweltschädliche Produktions- und Konsumweisen erst mit Milliarden subventioniert werden und dann weitere
Milliarden aus dem Haushalt bereitgestellt werden müssen, um Schäden an Umwelt und Gesundheit wieder halbwegs zu kompensieren.
Maria Krautzberger, UBA-Präsidentin, Dezember 2014
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
Die politischen Entscheider müssen einsehen, dass ihr Wunsch, die fossilen Ressourcen in ihren Ländern vollständig zu fördern, überhaupt nicht mit
ihrem Bekenntnis zum Zwei-Grad-Ziel übereingeht.
Christophe McGlade, Institute for Sustainable Resources, University College London, Januar
2015
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
Das Steinzeitalter ist nicht aufgrund eines Mangels an Steinen zu Ende gegangen. Und so wird auch das Erdölzeitalter nicht wegen eines Mangels an Erdöl zu Ende gehen.
Klaus Töpfer, ehemaliger deutscher Umweltminister
Wissenschaftlichen Studien zufolge wächst der See oberhalb meiner Heimatstadt wegen der beschleunigten Gletscherschmelze immer weiter an - und diejenigen, die mit ihren Emissionen zum Problem beitragen, wollen nichts mit unserer Notlage zu tun haben? Man muss kein Jurist sein um zu erkennen, dass das Unrecht ist.
Saúl Luciano Lliuya, peruanischen Bergführers und Kleinbauer http://germanwatch.org/de/13837
Keep it in the ground. (Lass das Zeug im Boden)
Motto der Klimakampagne der britischen Zeitung Guradian
Ich denke, wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt.
Fatih Birol, ehem. Chef-Ökonom der Internationalen Energieagentur IEA, im Jahr 2008,
zitiert nach Elmar Altvater: Ablasshandel gegen Klimawandel? (2008), S. 155.
Die Divestmentbewegung stellt die Gretchenfrage unserer Zeit: Wie hältst du es mit der Nachhaltigkeit? Und insbesondere mit dem Wirken deines Geldes? Soll es beitragen zur Zerstörung der uns vertrauten Welt oder helfen, die Schöpfung zu bewahren?
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 658f
Dass der fossil-nukleare Komplex dem Untergang geweiht ist, macht allein schon die Tatsache klar, dass seit Beginn der 2010er Jahre weltweit mehr in erneuerbare Energiequellen investiert wird als in Kohle- oder Kernkraftwerke. Das System ist bereits gekippt, und mit jeder neuen Idee wird es sich schneller auf seine grüne Seite neigen.
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 665
Der Einfluss des Wählers, des Kunden, des Anlegers ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte und kann jedes Blatt wenden. Für die deutsche Energiewende nach dem Reaktorunfall von Fukushima im März 2011 gab es kein explizites Mandat per Stimmzettel. Doch der Bundesregierung war sofort klar, dass sie gegen eine überwältigende Anti-Atom-Stimmung in der Bevölkerung nicht ihre ‚Brückenstrategie‘ mit Laufzeitverlängerung durchziehen konnte. Letztere war einfach nicht mehr gesellschaftsfähig. […] Nun mehr geht es darum, auch das klimazerstörerische fossile Betriebssystem für nicht mehr gesellschaftsfähig zu erklären. […] Über Kommunikation und Nachahmung kann die moralische Ächtung eines proftitablen, aber unverantwortlichen Geschäftsmodells dessen Reputation in kurzer Zeit infrage stellen und es für Kapitalanleger schlagartig unattraktiv machen.“
Hans Joachim Schellnhuber: Selbstverbrennung (2015), S. 657
Wenn wir das Pariser Klimaschutzabkommen ernst meinen und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen wollen, muss unsere
Energieversorgung
spätestens in gut 20 Jahren ganz ohne Erdöl, Erdgas und Kohle auskommen. Das gilt für die Stromversorgung genauso wie für den Wärmebereich und den Verkehr.
Energieexperte Volker Quaschning
http://www.juwi.de/artikelansicht/muessen-alle-sektoren-miteinander-vernetzen/
Die ‚Energiewende‘, eines der wenigen Wörter, die es neben ‚Kindergarten‘ und ‚Waldsterben‘ in den angelsächsischen Sprachraum geschafft haben, wird gerade zum Rohrkrepierer.
Petra Pinzler, Zeit, 23.03.2017
Mit den heutigen Zielvorgaben aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz besteht keinerlei Möglichkeit, die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen.
Energieexperte Volker Quaschning
http://www.volker-quaschning.de/publis/studien/sektorkopplung/index.php
"Die Mehrkosten für die Erneuerbaren Energien von heute sind vermiedene Umweltschäden und niedrige Energiekosten von morgen"
Hermann Scheer 2004
http://www.hermann-scheer-stiftung.de/index.php?id=4
"Der unverzügliche Wechsel zu Erneuerbaren Energien ist keine Last, sondern die größte greifbare soziale und wirtschaftliche Zukunftschance."
Hermann Scheer
http://www.hermann-scheer-stiftung.de/index.php?id=4
„Knapp sind nicht die erneuerbaren Energien, knapp ist die Zeit!“
Hermann Scheer: der energethische Imperativ: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu
realisieren ist, 2012 .
https://de.wikiquote.org/wiki/Hermann_Scheer
„Regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4% unseres Strombedarfs decken.“
Dr. Angela Merkel nach der Vereidigung zur Umweltministerin im Kabinett Kohl am 17.11.1994. Derselbe Satz war zuvor schon in Anzeigen der Stromwirtschaft erschienen, z. B. in der Zeit vom 30.07.1993. http://www.sfv.de/artikel/warum_der_strom_immer_teurer_wird.htm und Matthias Willenbacher: „Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin. Denn die Energiewende darf nicht scheitern!“
Die Bundesregierung muss viel mehr den längerfristigen Nutzen der Energiewende kommunizieren, um die Akzeptanz der Bürger zu gewinnen.
Joachim Nitsch, DLR, Januar 2014
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
Die Träger und Treiber der künftigen Energiewirtschaft sind Hausbesitzer, Mittelständler, Handwerker, Energiegenossenschaften, Bauern und
Stadtwerke. Das führt zu einer Stärkung der Demokratie.
Franz Alt, April 2015
http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/zitate_energiewende_politik.html
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windräder.
Chinesisches Sprichwort, nach Franz Alt: Die Sonne schickt uns keine Rechnung, S. 114
„Die dauerhafte Wirtschaft muss ausschließlich auf die regelmäßige Benutzung der jährlichen Strahlungsenergie [der Sonne] begründet werden. Die Kohle verhält sich wie eine unverhoffte Erbschaft […], welche den Erben veranlasst, die Grundsätze einer dauerhaften Wirtschaft vorläufig aus den Augen zu setzen, und in den Tag hinein zu leben“.
Wilhelm Ostwald, Träger des Chemie-Nobelpreis, 1909.
https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende
Noch vor wenigen Jahren war man überzeugt, dass Photovoltaikanlagen stets mit einem unvermeidbar hohen Preis für Material und Produktion verbunden sein würden. Doch wider alle Erwartungen sind die Kosten binnen zwei Jahren plötzlich um die Hälfte gesunken, was niemand vorhersehen konnte. Wer sich heute eine Photovoltaikanlage auf das Hausdach setzt, nutzt Strom zu einem Preis, der unter dem Endkundenpreis liegt, er bezahlt also weniger als der normale Stromkunde.
Klaudia Kemfert, Energieexpertin,
in: Kampf um Strom (2013), S. 63